16022_NMW | Neubau Wohnbebauung Brühl Erfurt

Projekt-Id:
16022 NMW
Leistungen:
Architektur, Gesamtplanung
Bauort:
Erfurt
Baujahr:
2018/2019

Ein siebengeschossiger schlanker Klinkerbau bildet den Auftakt des neuen Stadtgebietes und schafft zugleich die Anbindung zur bestehenden Stadtstruktur am Gothaer Platz. Daran angeschlossen staffeln sich vier 5-geschossige Baukörper entlang der Warsbergstraße.

Das Sockelgeschoss nimmt das Klinkermaterial des Kopfbaues auf und gibt dem Gebäude so eine klassische Gliederung. Die Obergeschosse sind verputzt, wobei die horizontalen Simse sowie die geschwungenen Balkone den Gebäuden eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Von der Rudolfstraße kommend fällt die neue Warsbergstraße zirka ein Geschoß ab und führt dann relativ eben weiter. Der dadurch entstehende Geländeversprung im Bereich des 7-Geschossers wird zur Ausbildung einer geschützten Hofsituation genutzt. Somit kann die hier vorgeschlagene gastrono-mische Nutzung weitestgehend ohne störende Einflüsse aus Richtung des Gothaer Platzes betrieben werden.

Die Gebäudestaffelung erzeugt städtische Vorbereiche, welche durch die hier befindlichen Laden- und Gastronomieeinheiten belebt werden. Die ebenso im Erdgeschoss angeordneten Eingangsberei-che zu den Wohngeschossen sind durch ein leichtes Einschwenken der Fassade kenntlich gemacht. Im rückwärtigen Teil des Grundstückes, im Anschluss an die Gewerbeeinheiten, befindet sich das Garagengeschoß und über diesem die Mietergärten. Die Einfahrt zur Garage mit ca. 100 Stellplätzen erfolgt über die nördlich der Wohnbebauung angeschlossene Zufahrt. Ausschnitte in der Decke sorgen für eine natürliche Belichtung und Belüftung. Über Schleusen erreicht man direkt die Treppen-räume der Wohnbebauung.

Die Gartenebene wird aus dem ersten Obergeschoss ebenerdig betreten, die hier angeordneten Wohnungen erhalten direkt zugeordnete Freibereiche. Alle anderen Bewohner können den Garten über einen direkten Ausgang im ersten Obergeschoss erreichen. Privat zugeordneten Bereiche, halb-öffentliches Grün sowie der Gemeinschaft zugeordnete Gartenlauben für Geräte und Möbel gliedern den Freibereich. Die Wege treffen im hinteren Grundstücksbereich auf eine Pergola, welche den Zu-sammenschluss der einzelnen Hausgärten bildet. Eine Stützmauer mit einem daran anschließenden dichten Grünbereich schafft den Übergang zu den bereits bestehenden Gärten der Bebauungen an der Rudolfstraße.

Die Erschließung der 5-geschossigen Wohngebäude erfolgt durch zentral liegende Erschließungs-kerne. Pro Geschoss befinden sich 2 Wohnungen, welche sich jeweils zur entgegengesetzten Seite orientieren. Die klare Struktur sowie die Anordnung zweier Schaltzimmer ermöglichen ein hohes Maß an Flexibilität. Über das Treppenhaus erreichbare Dachaustritte können pro Aufgang jeweils 2 Woh-nungen zugeordnet werden und tragen somit zu einem Maximum an Wohnqualität bei.

Der Gebäudekomplex ist in 3 Brandabschnitte unterteilt. Spezielle Grundrisslösungen im Bereich der Übergänge der Brandabschnitte schaffen die in diesem Bereich notwendigen Abstände der Öffnun-gen. Je nach gewünschter Aufteilung der Eigentumsanteile können aber auch hier kleinere Einheiten gebildet werden.

Das gesamte Gebäude verfügt über ein klares statisches System. Die Erschließungskerne wie auch die Außenwände werden massiv, vorzugsweise in Kalksandstein, errichtet. Die Wärmedämmung er-folgt mit Mineralwolle. Nicht verklinkerte Bereiche werden verputzt.

Zum Erreichen des angestrebten KfW40-Standards werden 3-Scheiben-Verglasungen eingesetzt, die Wohnungen erhalten außerdem dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.